Die vielen vorteilhaften Eigenschaften von Hanf und seinen Inhaltsstoffen haben Goldgräberstimmung bei den Produzenten ausgelöst: Die immer weiter steigende Nachfrage nach nachhaltigen Faserprodukten und CBD sowie die Legalisierung von Cannabis sorgen dafür, dass eine wachsende Zahl von Bauern und Gärtnern auf die Pflanze setzen. Doch wie nachhaltig ist der Anbau und wie gesund sind die Produkte tatsächlich?
Kritik an CBD valide?
Die SPD-nahe Zeitschrift Ökotest hat sich gegen die Nutzung von CBD ausgesprochen und bezeichnet die Substanz als potentiell gefährlich. Doch was ist dran an der Kritik? Immerhin gibt die WHO an, CBD habe großes medizinisches Potenzial und empfiehlt sogar eine Neuklassifizierung für Cannabis. Die Vielseitigkeit der Hanfinhaltsstoffe überwiege bei weitem potenzielle Nachteile und selbst der Konsum als Rauschmittel sei im Vergleich zu anderen legalen Drogen wenig schädlich. Doch der berauschende Stoff THC ist in CBD-Extrakten gar nicht enthalten.
Darüber hinaus muss gelten, dass alles eine Frage der Dosierung ist. Der verantwortungsvolle Umgang mit CBD-haltigen Ölen, Kosmetika und anderen Produkten ist wesentlich leichter möglich, da Anleitungen für Einsteiger verfügbar einfach verständlich befolgbar sind. Die Empfehlung lautet immer: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Ökobilanz von Hanf
Die Kriminalisierung von Cannabis hat interessante Blüten getrieben und zwang Produzenten in den Untergrund. Um eine Entdeckung durch Behörden zu verhindern, war vor allem der Anbau in aufwändig vollklimatisierten Growboxen, Mini-Gewächshäusern mit künstlicher Beleuchtung, üblich. Um effizient produzieren zu können, sind exakte Temperatur-Regime notwendig gewesen, damit auf möglichst geringem Raum maximaler Profit erwirtschaftet werden konnte. Der damit verbundene Energieverbrauch war gewaltig.
Wenn nun auf die Verwendung von Sonnenlicht umgestiegen werden kann, ist ein wesentlich nachhaltigerer Anbau möglich. In den meisten Regionen wächst Nutzhanf ganz gewöhnlich im Freien, nicht einmal eine aufwändige Feminisierung der Samen ist notwendig, da man auch die männlichen Pflanzen verwerten kann: Die Nachfrage nach Hanffasern wächst und auch z. B. die energetische Biomasseverwertung oder die Nutzung als Gründünger ist möglich.
Bio-Anbau
Es gibt einige Krankheiten und Schadinsekten, die der Produktion von Hanf gefährlich werden können. Auch gilt die Pflanze als bodenintensiv, d. h. in der Regel ist eine zusätzliche Düngung notwendig. Durch den Einsatz klassischer ökologischer Anbautechniken lässt sich jedoch immer noch eine hervorragende Ausbeute erzielen, denn zum Glück ist Hanf auch recht robust. Kommt es nun wegen reduzierter Kriminalisierung zu einer Normalisierung der Pflanze, muss die Fläche nicht mehr so intensiv genutzt werden: Dadurch lassen sich Gewinne auch dann erzielen, wenn einige der Gewächse an Fraßfeinde verloren gehen oder die Nährstoffversorgung mangels mineralischer Dünger oder intensiver Dünger nicht mehr ganz so rasant wächst. Bio CBD lässt sich hervorragend vermarkten, denn Kunden, die die Substanz nutzen wollen, sind ohnehin meist an Nachhaltigkeit und kontrollierter Qualität der Produkte interessiert.
Hanf-Aquaponik für Synergieeffekte
Besonders clever ist die Kombination von Fischzuchten mit dem Anbau von Pflanzen. Hier fungieren die Pflanzen als biologische Filteranlage für das Wasser der Fischbecken und beziehen dabei gleich ihren Dünger kostenlos aus den Ausscheidungen der Tiere. In smarter Kombination mit Photovoltaik-Anlagen lässt sich eine fast autarke Produktion herstellen, deren Ökobilanz wesentlich besser ausfällt als bei herkömmlichem Indoor-Growing.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar