Nachhaltigkeit ist in vielen Bereichen einer der wichtigsten Ansprüche geworden. Das gilt nicht nur für die Produktion von Nahrungsmitteln oder Gebrauchsgütern, auch in anderen Branchen ist langfristiges Denken gefragt. Ein Beispiel bildet die Schädlingsbekämpfung. Denn die Zeiten, in denen wahllos zur Chemiekeule gegriffen wurde, sind lange vorbei. Heute sind schonende und ökologisch angepasste Lösungen ein wachsender Trend.
Vorteile der nachhaltigen Schädlingsbekämpfung
Angenehmerweise bietet die ökologische Schädlingsbekämpfung eine Reihe von Vorteilen gegenüber brachialeren Methoden.
Besonders Haushalte mit Kindern oder Tieren profitieren von den sanften Methoden, die ungefährlich für Mitbewohner sind. Während von vielen früheren Schädlingsbekämpfungsmitteln erhebliche Risiken bis hin zur Lebensgefahr ausgingen und es regelmäßig zu Unfällen kam, muss dergleichen bei biologischen Anwendungen nicht befürchtet werden. Auch allergische Reizungen oder Nebenwirkungen wie Geruchsbelästigung sind ausgesprochen selten. Deshalb ist es normalerweise auch nicht notwendig, das Haus während der Anwendung zu verlassen – insbesondere in der kalten Jahreszeit ein wichtiger Vorteil.
Neben der geringeren Gefahr für Lebewesen stellen nachhaltige Methoden häufig auch die unproblematischere Alternative im Fall empfindlicher Einrichtungsgegenstände dar. Viele hochwertige Textilien, historische Möbel oder wertvolle Bodenbeläge vertragen sich nicht mit aggressiven Substanzen und können im schlimmsten Fall erheblichen Schaden nehmen.
Nicht zuletzt dient die nachhaltige Schädlingsbekämpfung der Umwelt. Auf Chemikalien basierende Präparate können über Luft, Abfall oder Wasser in die Natur gelangen und dort beträchtliche Zerstörung anrichten. Denn nur selten sind diese Substanzen lediglich für eine einzelne Art toxisch – die Schadwirkung entsteht auch bei vielen weiteren Spezies, darunter teilweise streng geschützte Tiere. Ein Beispiel stellen Rattenköder dar, die auch von unterschiedlichen Mäusearten sowie Bilchen, Wieseln oder Vögeln aufgenommen werden können.
Gibt es Nachteile?
Selbstverständlich hat auch diese Art der Schädlingsbekämpfung nicht nur positive Seiten – allerdings sind die Nachteile eher harmloser Natur. Zumeist erfordern nachhaltige Methoden etwas mehr Geduld, bis sie zur vollständigen Beseitigung von Schädlingen führen. Das gilt insbesondere für räuberische Organismen, die auf andere Arten angesetzt werden können. Sie benötigen eine gewisse Zeit, bis sie die Schädlinge erfolgreich ausgerottet haben.
Beispiel: Fressfeinde gegen Blattläuse
Blattläuse (Aphidoidea) sind ein Dorn im Auge vieler Blumenliebhaber und Hobbygärtner. Die kleinen Tiere sind zwar ungefährlich, treten jedoch gerne in großen Mengen auf und können daher erhebliche Schäden anrichten. Zudem lassen sie sich in hoher Zahl und bei unübersichtlichem Bewuchs kaum abpflücken oder abspülen. Eine sinnvolle Alternative bieten natürliche Feinde der Läuse, vor allem Florfliegen (Chrysoperla carnea) und Marienkäfer (Coccinellidae). Letztere können gleichzeitig zur Bekämpfung von Spinnmilben eingesetzt werden. Wer nicht auf Hilfe aus der Natur warten möchte, kann entsprechende Kits mit einfachen Anzuchten dieser Insekten erwerben.
Beispiel: Erzwespen gegen Borkenkäfer
Borkenkäfer (Scolytinae) erweisen sich auch in Deutschland zunehmend als Plage gewaltiger Ausmaße. Verschärft wird die Situation durch extreme Trockenheit in vielen Sommern und weitere Umweltschäden, die Bäume zunehmend empfindlich gegen Schädlingsangriffe werden lassen. Als ökologisch schonender Ansatz hat sich der Einsatz von Erzwespen (Chalcidoidea) bewährt.
Beispiel: Lebensmittelmotten mit Schlupfwespen bekämpfen
Lebensmittelmotten zählen zu den ebenso häufigen wie ärgerlichen Erscheinungen in Küche und Vorratsraum. Sie können erfolgreich mit Schlupfwespen (Trichogramma evanescens) bekämpft werden, die auch Kleidermotten parasitieren. Die schlüpfenden Wespen sind vollkommen ungefährlich und nicht imstande zu stechen – sie können in die Freiheit entlassen werden, wenn keine neuen Motten mehr auftreten. Es empfiehlt sich, mehrere Anwendungen im Abstand einiger Wochen vorzunehmen, um alle Schädlinge zu beseitigen.
Weitere nachhaltige Methoden
Zu den nachhaltigen Methoden zählt beispielsweise die Bekämpfung durch den Einsatz unterschiedlicher Temperaturen. So können Bettwanzen durch Erhitzen des Raums oder einer Kammer mit befallenen Objekten auf 60° C abgetötet werden. Viele Insekten und andere Wirbellose sterben auch durch heißes Waschen oder Einfrieren bei möglichst niedrigen Temperaturen ab.
Bei anderen Schädlingen, insbesondere Wirbeltieren, bietet sich oft das relativ schonende Vergrämen der Tiere an. Hier können Beleuchtung, Gerüche oder Geräusche, wie eine Marderstöranlage, genutzt werden, um einen Bereich unattraktiv werden zu lassen.
Zuletzt zählt es langfristig zu den nachhaltigen Alternativen, Einfallsmöglichkeiten für Schädlinge zu beseitigen, beispielsweise durch passende Abdichtungen oder andere Sperren. In einigen Fällen eignet sich auch das manuelle Entfernen und Vernichten oder Aussetzen in ausreichendem Abstand zum eigenen Zuhause. Diese Methoden bieten sich jedoch nicht für jede beliebige Schädlingsart an.
Ich finde, dass im Bereich der Schädlingsbekämpfung noch Verbesserungen notwendig sind, um nachhaltige und umweltverträgliche Methoden zur Beseitigung von Schädlingen zu finden und umzusetzen. Wie Sie schreiben, werden chemische Mittel, die in der Vergangenheit eingesetzt wurden, heute mit einer negativen Konnotation gesehen. Wenn natürliche Methoden nicht wirksam sind, sollte meiner Meinung einen Sachverständigen konsultiert werden.
Danke für den Beitrag zu Schädlingsbekämpfung. Ich habe lange gesucht, um hilfreiche Informationen dazu zu finden, weil sich meine Schwester dafür sehr interessiert. Seit einer Woche hat sie Probleme mit Schädlingen in ihrem Keller, und sie kann die Situation nicht allein bewältigen. Die Infos hier werde ich ihr mal weitergeben.
Mit diesen Informationen zum Thema Schädlingsbekämpfung kann ich die richtige Entscheidung treffen. Es ist nicht immer einfach, eine Entscheidung zu treffen. Vor allem, wenn man nicht genau weiß, was die Möglichkeiten sind.